Für Israels Politiker wird es immer wichtiger, sich vor Auslandsreisen über ihr Zielland genauestens zu informieren. Denn mancherorts ist der Boden ziemlich heiß geworden. Tzipi Livni, die frühere israelische Außenministerin und jetzige Oppositionsführerin, hat nun kurzfristig eine Reise nach London absagen müssen. ,,Termingründe" machte ihr Büro dafür verantwortlich, doch dann sickerte durch, daß sie sich in Wahrheit vor einer Verhaftung fürchtete.
Livin gehörte vor Jahresfrist zu den entscheidenden Ministern in der Schlacht um Gaza, in der Israel gemäß einem UN-Bericht Kriegsverbrechen vorgeworfen werden- und ein Londoner Gericht hatte offenbar auf Antrag propalästinensischer Gruppen einen Haftbefehl gegen sie erlassen. Nun tobt ein diplomatisches Wortgefecht, das die Beziehungen zwischen Jerusalem und London ernsthaft belastet. Doch die israelische Regierung trotzt nicht nur, sie hat auch Angst vor internationaler Isolierung.
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