Direkt zum Hauptbereich

Höhere EU-Diäten

8,7 Millionen Euro zahlt Deutschland bisher jährlich für die Diäten seiner EU-Abgeordneten. Doch nun wird das System umgestellt: Ab Herbst bezahlt die Bundesrepublik indirekt die Diäten für ein Fünftel aller EU-Abgeordneter – dabei stellt sie nur ein Siebtel der Parlamentarier. Und es gibt noch weitere Neuerungen.

Die deutschen Steuerzahler müssen künftig mehr Geld als bisher für das EU-Parlament in Brüssel ausgeben. Deutschland wird ab Herbst 2009 ein Fünftel der Diäten der 751 Abgeordneten übernehmen müssen, obwohl nur ein Siebtel der Parlamentarier aus der Bundesrepublik kommen. „Die Mehrausgaben bewegen sich aber nur im einstelligen Millionenbereich“, sagte Ingo Friedrich (CSU), Präsidiumsmitglied im EU-Parlament, WELT ONLINE.Grund für die Änderungen ist die seit 2005 geplante Diätenreform, die eine einheitliche Bezahlung der Abgeordneten in Höhe von 7400 Euro vorschreibt. Dabei werden die Diäten von rund 66,7 Millionen Euro jährlich künftig aus dem EU-Gemeinschaftshaushalt bezahlt, der zu einem Fünftel (21 Milliarden Euro) von Deutschland finanziert wird. Bisher haben die deutschen Steuerzahler nur die Diäten der 99 deutschen Europaabgeordneten in Höhe von 8,7 Millionen Euro im Jahr bezahlt, also rund ein Siebtel der gesamten Diäten. Laut Gesetz werden die Diäten bisher von den einzelnen Mitgliedsstaaten übernommen, die Höhe der Bezüge richtet sich nach den nationalen Gepflogenheiten.So verdient ein Abgeordneter aus Bulgarien bisher nur 1000 Euro monatlich, sein italienischer Kollege erhält dagegen 12.000 Euro. Deutsche EU-Parlamentarier beziehen 7339 Euro brutto – genau wie die Abgeordneten im Deutschen Bundestag. „Die Reform ist ein echter Fortschritt: Wir haben jetzt mehr Transparenz, und jeder Abgeordneter wird künftig für seine Arbeit gleichbezahlt“, sagte Friedrich.Neben der Diätenreform hat sich das EU-Parlament im Rahmen einer Neuregelung des sogenannten Europäischen Abgeordnetenstatuts auch auf Änderungen bei der Beschäftigung von Verwandten geeinigt: Künftig dürfen die EU-Abgeordneten keine Ehepartner oder Kinder mehr beschäftigen. Dies war vor allem unter britischen Abgeordneten bisher nicht unüblich. So beschäftigt etwa die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Diana Wallis (Liberale), völlig legal ihren Ehemann als Büromitarbeiter.

Auch die Abrechnung der Reisekosten wurde nunmehr reformiert. Bisher erhielten die Abgeordneten des EU-Parlaments jeden Flug mit einer Pauschale, die geringfügig unterhalb des Preises für die Businessclass lag, vergütet – auch dann, wenn sie einen Billigflieger benutzten. Künftig werden nur noch die tatsächlichen Kosten erstattet: Wer billig fliegt, kann also nicht länger von einer relativ hohen Erstattungspauschale profitieren. Friedrich: „Die Möglichkeit, bei der Abrechnung von Reisekosten zu tricksen, wird damit beendet.“

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Aufgedeckt: Jüdisch kontrollierte Erdöl-Firma aus Hamburg zockt deutsche Verbraucher ab

Die meisten Deutschen müssen seit Jahren mit Reallohn- und Kaufkraftverlust sowie Sozialabbau zurechtkommen. Insbesondere die Kosten für Energie belasten die Privathaushalte immer stärker. Was die wenigsten Bürger wissen: Insbesondere im Bereich des Erdöls macht eine jüdisch kontrollierte Firma aus Hamburg das ganz große Geschäft – auf Kosten der Verbraucher. Ein großer Teil des deutschen Erdölbedarfes wird aus Rußland importiert. Etwa 20 Prozent des deutschen Ölbedarfes wird durch die Druschba-Pipeline gedeckt, unter anderem die Raffinerien Leuna und Schwedt. Rund 30 Prozent des gesamten Mineralöls der Druschba-Pipeline wird vom größten russischen Ölkonzern Lukoil geliefert. Lukoil und die anderen russischen Öllieferanten machen das Geschäft allerdings nicht direkt mit den deutschen Raffinerien, was ohne weiteres möglich wäre. Generalimporteur für alles Öl, welches durch die Druschba-Pipeline von Rußland nach Deutschland fließt, ist die Firma Sunimex Handels GmbH, die in

Entrechtung der Palästinenser

Obwohl die Annektierung Ostjerusalems international nie anerkannt wurde, treibt Israel dessen Anschluß an sein Staatsgebiet und dessen jüdische Besiedlung gezielt voran. Heute wohnen dort rund 250.000 Palästinenser, aber bereits 45 Prozent der Einwohner sind Israeli. Mit Straßensperren, dem Bau einer Mauer und der Verweigerung von Reisebewilligungen wird den Palästinensern des Westjordanlandes und des Gazastreifens der Zugang zur Stadt erschwert, wenn nicht verunmöglicht. Die Jerusalemer Stadtbehörde verweigert palästinensischen Einwohnern in der Regel auch Bewilligungen für Neubauten; laut einem internen EU-Bericht, der kürzlich in der Zeitung ,,Haaretz” zitiert wurde, werden Palästinensern jährlich 200 Baubewilligungen erteilt, während das Bevölkerungswachstum deren 1500 erfordern würde.

Deutschland als Partei für Israel

Die EU-Außenministerkonferenz und die Nah-Ost-Erklärung, Streitigkeiten über die gemeinsame Akzeptanz: Der ursprüngliche Text wurde im Interesse Israels u.a. unter Bemühungen auch der deutschen Regierung verändert. Die EU verzichtet nun darauf, Ost-Jerusalem explizit als Teil eines künftigen palästinensischen Staates zu bezeichnen. Im ersten Entwurf hatte die schwedische Ratspräsidentschaft festgehalten, dessen Gebiet bestehe aus dem Westjordanland einschließlich Ost-Jerusalem und Gaza. Diese Erwähnung der Zusammensetzung des künftigen Staatsgebietes wurde in der verabschiedeten Fassung auch auf deutschen Druck hin gestrichen. Bundesaußenminister Westerwelle: ,,Ich hätte das nicht mitgemacht, und ich mache das auch nicht mit!" Der allererste schwedische Entwurf hatte von Ost-Jerusalem als Hauptstadt Palästinas gesprochen. Das hatte in Israel zu einem Aufschrei geführt, und bereits in den Vorverhandlungen hatten Deutschland und andere auf eine Neuformulierung gedrängt.