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Es werden Posts vom September, 2011 angezeigt.

Betrug mit Wiedergutmachungsgeldern

Letztes Jahr erhob die Staatsanwaltschaft bei einem Bundesgericht in New York Anklage gegen mehrere ehemalige und derzeitige Mitarbeiter der Jüdischen Opferorganisation Jewish Claims Conference (JCC). Fast ein Jahr lang hatte das FBI ermittelt und herausgefunden, daß die Beschuldigten über einen Zeitraum von anderthalb Jahrzehnten Dokumente und Lebensläufe angeblicher Holocaust-Opfer gefälscht und mit diesen betrügerischen Machenschaften rund 42 Millionen Dollar veruntreut hatten. Nach den Ermittlungen entstanden so auf dem Papier etwa 6.000 antragsberechtigte Personen, denen angeblich Mittel aus zwei vom deutschen Steuerzahler finanzierten Entschädigungsfonds zustanden. Die Gelder seien ,,von den Gierigen abgeschöpft statt an die Bedürftigen ausgezahlt" worden, so damals die New Yorker FBI-Chefin Janice Fedarcyk. Jetzt ist in dieser Angelegenheit das erste Urteil ergangen. Die aus Russland stammende jüdische Einwanderin Polin Anoshina (60) erhielt ein Jahr Gefängnis. 9.000

Israel darf nicht an den Pranger gestellt werden

Deutschland soll Durban III boykottieren. Das fordert Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, in einem Brief an Außenminister Guido Westerwelle. Durban III ist das Kurzwort für eine UN-Konferenz, die sich um die Bekämpfung von Rassismus kümmern soll. Erstmals fand sie 2001 im südafrikanischen Durban statt, dann 2009 in Genf und am 23. September 2011 soll sie in New York zum dritten Mal abgehalten werden. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte der Jüdischen Allgemeinen, die Bundesregierung wolle alles dafür tun, ,,damit der Durban-Prozeß nicht genutzt wird, um Israel an den Pranger zu stellen". Bei den Vorgängerkonferenzen wurde stets Israel verurteilt, Zionismus mit Rassismus gleichgesetzt und der jüdische Staat als Apartheidregime beschimpft. Dieter Graumann kritisiert, daß auch bei Durban III ,,unter dem Deckmantel der Respektabilität" vor allem Israel angegriffen werden soll.

Wofür der deutsche Botschafter eintrit

Für Andreas Michaelis ist Israel alles andere als Neuland. Denn der neue deutsche Botschafter, der in der vergangenen Woche sein Amt antrat, zog schon 1992 als politischer Referent mit seiner Familie nach Tel Aviv, wo man, wie er findet, ,,besser essen kann als in Berlin". Michaelis Ehefrau Heike will eine Auszeit als Gymnasiallehrerin nehmen, um ihrem Mann nach Israel zu folgen. Unzählige Male zog es Michaelis erst als Sprecher des früheren Außenministers Joschka Fischer wieder in die Region. Für Michaelis geht es ,,nicht um individuelle, persönliche Schuld, sondern um die kollektive Verantwortung für dieses Menschheitsverbrechen", aus der sich wiederum ,,die individuelle Pflicht, als Deutsche für Israel einzutreten", ergibt.

Deutschland zahlt

New York: Die Jewish Claims Conference (JCC) wird 2011 umgerechnet 193 Millionen Euro für die Betreuung und Versorgung von NS-Opfern in 46 Ländern ausgeben. Dies ist im Vergleich zum Jahr 2009 eine Mehrleistung von über 70 Millionen Euro. Möglich wird dies durch die Erhöhung der Zahlungen der Bundesregierung an die JCC. Bis 2014 kann die Claims Conference 535 Millionen Euro für NS-Überlebende ausgeben. Schwerpunkt soll dabei die häusliche Pflege der Betroffenen sein.