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Mehr über Dominique Strauss-Kahn

Die Nachricht von der Verhaftung des Direktors des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, sorgte in New York in den Chefetagen des internationalen Finanzkapitals für Aufsehen. Der mittlerweile zurückgetretene IWF-Chef wurde auf dem Flughafen ,,John F. Kennedy" aus einem startbereiten Air-France-Jet geholt und in polizeilichen Gewahrsam genommen, nachdem eine Angestellte des New Yorker Hotels ,,Sofitel" ihn der versuchten Vergewaltigung bezichtigt hatte. Inzwischen steht er in New York unter Hausarrest, wird rund um die Uhr überwacht und trägt eine Fußfessel.

Die von dem mutmaßlichen Opfer, dem aus Westafrika stammenden Zimmermädchen Nafissatou Diallo, die mit ihrer Tochter in der Bronx lebt, dargestellten sexuellen Übergriffe bestreitet Strauss-Kahn. Die israelische Tageszeitung ,,Haaretz" notierte jetzt über seinen Anwalt Brafman, der ürsprünglich eine Talmudhochschule besucht hatte und am vergangenen Wochenende in Jerusalem weilte: ,,Auch in einer kurzen Unterhaltung ist es schwierig, von Brafman verbalen Fähigkeiten nicht beeindruckt zu sein".

Dominique Gaston Andre Strauss-Kahn entstammt einem liberalen jüdischen Elternhaus und wurde 1949 im noblen Pariser Vorort Neuilly-sur-Seine geboren. Unter Präsident Francois Mitterrand wurde der Sozialist 1991 deligierter Minister für Industrie und Außenhandel im Finanzministerium. 1997 machte ihn Premier Lionel Jospin zum ,,Superminister" für Wirtschaft, Finanzen und Außenhandel, zwei Jahre später mußte er im Zuge einer Korruptionsaffäre zurücktreten.

Der Wahlgewinner Nicolas Sarkozy von der bürgerlichen UMP schlug ihn für den Posten des Direktors des Internationalen Währungsfonds vor. Mit der Unterstützung der EU und der USA wurde ,,DSK" schließlich noch im selben Jahr zum Nachfolger des scheidenden IWF-Direktors Rodrigo de Rato gewählt.

Der Vergewaltigungsversuch von New York wäre nicht die erste Sex-Geschichte, die Strauss-Kahn hinter sich hat. Erst vor einem Jahr wies eine anonyme Schriftstellerin, die sich ,,Cassandre" nennt, in ihrem Buch ,,DSK - Die Geheimnisse eines Präsidentschaftsanwärters" darauf hin, daß der nun zurückgetretene Chef des Währungsfonds seinen unersättlichen Appetit auf Frauen nicht unter Kontrolle habe. Im Jahr 2008 kam es beinahe zum Eklat, als Piroska Nagy, eine ungarische Ex-Mitarbeiterin des Währungsfonds auspackte und darüber berichtete, daß Strauss-Kahn seine Position schamlos ausgenutzt habe, um sexuelle Gefälligkeiten von ihr zu erheischen. Die verheiratete Volkswirtin ließ sich bald darauf nach London versetzen, um den Nachstellungen durch ihren Chef zu entgehen.

Ein weiterer Vorfall aus dem Jahr 2002 wurde im Zuge der Verhaftung Strauss-Kahns nun wieder in die Öffentlichkeit gebracht. Die zu dieser Zeit 23-jährige Autorin Tristane Banon hatte Strauss-Kahn damals für ein Buchprojekt interviewt. Das Interview in einem nur mit Bett und TV-Gerät bestückten Apartment sei, so die junge Frau, ,,sehr schlecht abgelaufen". Strauss-Kahn soll zunächst darauf bestanden haben, während des Gesprächs ihre Hand zu halten, dann soll er Stück für Stück weitergegangen sein, ,,über den Arm und dann noch weiter". Am Ende so Banon, habe er sie zu Boden gedrückt und geschlagen. Sie habe ihm Fußtritte versetzt, während er ihren BH öffnete, woraufhin sie ihm ,,Vergewaltigung" entgegengeschrien habe. Doch ,,er schien das gewohnt zu sein". Schließlich sei es ihr gelungen, aus der Wohnung zu entkommen.

Die Journalisten Christophe Deloire und Christophe Dubois schilderten dies bereits 2006 in ihrem Buch ,,Sexus Politicus". Tristane Banon erstattete damals allerdings keine Anzeige, weil ihr ihre Mutter, eine in der Regionalpolitik engagierte Sozialistin, davon abgeraten hatte. Auch die französische Politikerin Aurelie Filippetti erhebt Vorwürfe gegen Strauss-Kahn. Sie habe aufgepasst, ,,nie allein mit ihm in einem Zimmer zu sein." Die New Yorker Callgirl-Chefin Kristin Davis meldete sich zu Wort. ,,DSK" soll beispielsweise im Januar 2006 telefonisch ein sogenanntes ,,All American Girl" bestellt und sich den zweistündigen Spaß 2.400 Dollar kosten lassen haben. ,,Das Mädchen sagte anschließend, er sei aggressiv gewesen und sie wolle nicht noch einmal an ihn vermittelt werden", so Davis. Ein anderes Mal soll der Super-Banker eine Brasilianerin verlangt haben.

,,Es ist ein offenes Geheimnis, daß DSK ein Problem mit Frauen hat", schreibt denn auch die linksliberale Zeitung ,,Liberation". Präsident Sarkozy soll seinem Kontrahenten sogar einmal geraten haben, nicht mehr ,,alleine mit einer Frau im Fahrstuhl zu fahren."

Insgesamt werden dem Ex-Chef des Währungsfonds in New York nun sechs Straftaten zur Last gelegt, darunter sexuelle Belästigung ersten Grades, versuchte Vergewaltigung, sexueller Mißbrauch und Nötigung sowie Freiheitsberaubung.

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