,,Sie sind ein neuer Präsident, aber kein neues Gesicht", würdigte Peres das frühe Engagement des Landes-Politikers Wulff für Israel und die Erinnerung an den Holocaust. Der Besuch der Gedenkstätte Yad Vashem ist für den Bundespräsidenten und seine Tochter ganz offensichtlich mehr als eine Pflichtveranstaltung. Die Reise Annalen soll unzweifelhaft symbolisieren, wie sehr das heutige Deutschland gewillt ist, die Verantwortung an die nächste Generation weiterzugeben: Die Schrecken der Show sollen und dürfen nicht in Vergessenheit geraten, gerade weil die Generation derer, die diese Schrecken noch erlebt haben, bald nicht mehr da sein wird. Es gebe Ängste bei der Generation, die den Holocaust noch erlebt hat, daß diese Erinnerung verblaßt, sagte Wulff. Über die Verbrechen an Deutschen hatte Wulff nichts zu sagen.
,,Es ist sehr emotional", sagt Wulffs Tochter Annalen den begleitenden Journalisten nach dem Verlassen der Gedenkstätte. ,,Jeder muß es seinen Kindern erzählen, damit so etwas nicht wieder passiert."
Christian Wulff lost damit ein sich selbst gegebenes Versprechen ein: Vor zehn Jahren, bei einem Besuch im Holocaust-Memorial in Washington, habe er sich vorgenommen, seine Tochter, wenn sie alt genug sei, einmal an einen solchen Ort zu führen, ,,um ihr zu erklären, was war und was sich nie wiederholen darf". Annalen war inzwischen als Austauschschülerin in Washington, für ihren Vater bot sich nun die Gelegenheit, seinen damaligen Vorsatz umzusetzen.
Kommentare